Kontaktdaten
Historie
Die Geschichte des Agrarunternehmensverbundes Retzin reicht bis in den 1960er Jahren zurück. Durch die Kollektivierung der Landwirtschaft in der ehemaligen DDR entstanden sogenannte "Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften", kurz LPG. Diese Produktionsgenossenschaften unterschieden sich zunächst lediglich in ihrer Ausrichtung, welche entweder die Tier- oder Pflanzenproduktion war.
So wurde in Wolfshagen der Fokus auf die Pflanzenproduktion, sowie in Retzin und Seddin auf die Tierproduktion gelegt.
Die Pflanzenproduktion Wolfshagen erstreckte sich hierbei von Tacken bis Guhlsdorf und von Klein Linde bis Horst. Die Pflanzenproduktion bewirtschaftete die Flächen und stellte das Futter für die Tierproduktionsbetriebe bereit.
Zu einem späteren Zeitpunkt eine weitere Kollektivierung und Spezialisierung, insbesondere im Bereich der Tierproduktion, statt. Die Ställe einzelner Dörfer wurden zukzessive von mehreren Produktionsgenossenschaften zu wenigen größeren Produktionsgenossenschaften vereint. Mit diesem Prozess gleichauf ging die Spezialisierung der einzelnen Produktionsgenossenschaften. Es entstanden Tierproduktionsgenossenschaften des sogenannten Typs 1 bis 3.
In unserem Betriebsgebiet waren dies bis 1990 folgende drei Genossenschaften:
LPG Völkerfreundschaft, Retzin
LPG Max Reimann, Wolfshagen
LPG rotes Banner, Seddin
Bedingt durch den Fall der DDR und die deutsche Wiedervereinigung wurden im Rahmen des Landwirtschaftsanpassungsgesetzes vom 03.07.1991 die Gesellschaften in eingetragene Genossenschaften (eG) nach Maßgabe des westdeutschen Rechtssystems umgewandelt. Nach Umwandlung entstanden aus den ehemaligen LPGen:
Agrargenossenschaft Retzin eG
Agrargenossenschaft Wolfshagen eG
Agrargenossenschaft Stepenitzland eG, Seddin, später umgewandelt in die heutige Agrar GmbH Seddin.
Aufgrund von EU-Auflagen gründeten die Betriebe Wolfshagen und Retzin die Retziner Rinder GmbH und die Wolfshagener Rinder GmbH um mit der Mutterkuhhaltung die extensive Flächenbewirtschaftung des Grünlandes zu ermöglichen.
Die Zeit steht nie still und die Geschichte wiederholt sich und so kam es 2019 zur Bildung des Agrarunternehmensverbundes Retzin, dem die rechtlich immer noch eigenständigen Betriebe angehören. Die gemeinsame Flächenbewirtschaftung und damit die Ausnutzung erheblicher Synergieeffekte zwischen den einzelnen Betrieben bilden das Grundgerüst des langfristig und zukunftsorientiert ausgerichteten Agrarunternehmensverbundes Retzin, der in der Region heute einen festen Stellenwert einnimmt.